Mein zweitliebstes Hobby: Ssohschel Midia

Ich hatte Ihnen im letzten Artikel gebellt, dass ich eigentlich zwei liebste Hobbies habe. Vom Buddeln wissen Sie ja schon ganz lange. Aber ich glaube auch nicht, dass es irgendeinen ordentlichen Hund gibt, der nicht gern buddelt. Meisij zum Beispiel, die uns schon ein paarmal besucht hat, buddelt wie doof. Aber ganz anders als ich: Ich nehme die Vorderpfoten, wie sich das gehört. Meisij buddelt mit dem ganzen Körper, sogar mit der Schnauze. Das haben Sie noch nicht gesehen, wirklich!

Aber ich wollte nicht vom Buddeln bellen, sondern von Ssohschel Midia. Das mache ich natürlich nicht so wie Ihr Menschen, indem ich mit der Pfote auf so einem Teil herumtippe und -wische. Nein, wir Hunde machen Ssohschel Midia in echt. Nämlich so:

Ich beim Absetzen einer wichtigen Nachricht

Ein Hund pinkelt oder kackt. Und zwar nicht einfach irgendwohin, sondern mit System und an einen ganz bestimmten Ort. Oder mehrere, wenn er nur pinkelt. Sie haben doch bestimmt schon einmal gesehen, wie lange so ein Hund braucht, bis er den richtigen Kackplatz gefunden hat. Also, ich muss dazu ein paarmal hin- und herlaufen, mich drehen, noch einmal nachschnüffeln, ob es da auch wirklich richtig ist… Das dauert eben seine Zeit.

Wenn der Haufen dann gekackt ist oder der Baumstamm bepinkelt, kommen andere Hunde vorbei, lesen und kommentieren. Natürlich lesen wir nicht mit den Augen, sondern mit der Nase und manchmal auch mit der Zunge. Das machen wir Hunde übrigens nicht, um anzugeben. Nein, wir unterhalten uns. Und weil unsere Nasen viel empfindlicher und feiner sind als Eure, machen wir das über den Geruchssinn.

Einmal kurz an den Laternenpfahl gepinkelt kann alles mögliche bedeuten: „Ich bin fast schon läufig, kommt alle herbei!“ oder „Ich heiße Frieda, bin fünf Jahre alt, kerngesund, war vor vier Minuten hier und wohne gleich um die Ecke.“ Ja, wirklich!

Da! Das war der Dobermann! Ich glaube, der ist heute nicht so fit…

Ich liebe Ssohschel Midia! Manchmal brauchen die Übersetzerin und ich für 300 Meter fast eine halbe Stunde, weil da so viele Pohsts und Storries zu lesen sind, dass ich kaum von der Stelle komme. Und ich muss ja auf alles antworten.

Ich glaube ja wirklich, dass ich auch bei diesem Fehsbuck wäre, wenn ich mit meiner Pfote so ein Teil bedienen könnte. Dann müsste ich nicht immer warten, bis die Übersetzerin endlich in die Puschen kommt, sondern könnte den ganzen Tag aus Herzenslust pohsten. Ach, was wäre das schön!

Natürlich gucken wir trotzdem regelmäßig nach, wie viele Freunde ich bei Fehsbuck, Insta und Twitter habe. Bei Twitter habe ich viel mehr als die Übersetzerin; alle Leute finden nämlich Hunde toll. Dafür hat die Übersetzerin bei den anderen mehr. Aber dafür kann ich nichts, weil sie da viel zu wenig für mich pohstet.

Aber bei den Pohsts draußen weiß ich natürlich auch immer, wer den gepinkelt hat. Und ich weiß, wo ich meinen hinmachen muss. Wenn wir zum Beispiel an der Gartentür vom Satansbraten vorbeigehen, kacke ich immer direkt auf den Trampelpfad. Das hat er davon! So! Weff! Und ich scharre dann immer noch.

Und wehe, ich finde unterwegs was von dem! Da pinkele ich sofort drüber. Mit Scharren.

Auf jeden Fall bekomme ich so immer mit, wer gerade neu in der Straße ist, ob da jemand auf Krawall gebürstet war und wann dieser riesige Dobermann sein Herrchen an unserem Gartentörchen vorbeizieht. Ist ja auch wichtig für meine Arbeit, sowas. Wenn hund die potentiellen Feinde kennt, passt es sich gleich viel besser auf.

Ssohschel Midia ist auch wichtig für Prohmoschen. Das richtige, das im Internet meine ich. Vom Pinkeln an Laternenpfähle bekomme ich ja keine Follower. Hunde haben auch kein Geld, um später mein Buch zu kaufen; das müssen schon die Menschen machen.

Also, ich kann Euch Menschen gut verstehen, wenn Ihr immerzu mit Euren Teilen herumspielt.

Jetzt muss ich aber los. Ich habe gerade Zeppelin gerochen, den netten Rauhaardackel von weiter oben in der Straße.

Weil sich Zeppelin immer so freut, wenn er mich sieht, lässt sein Frauchen immer die Leine fallen, damit der sie nicht einwickelt bei seinem Gehoppse.

7 Kommentare

  1. Liebe Frieda, wie wundervoll Du Dich auslässt über Deine Auslassungen! Ich denke, Du hast jede Menge Follower, wenn Du erst einmal läufig bist… Freue mich auf mehr von Dir!

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