Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Hundekumpels,
die Übersetzerin macht gerade wieder bei so einer Tschellensch mit. In zehn Tagen will sie zehn Blogartikel schreiben. Naja, eigentlich 20 – zehn für sich und zehn für mich.
Ich glaube, das macht sie, um uns ein bisschen abzulenken. Deshalb habe ich ihr auch vorgeschlagen, dass sie auf ihrer Seite über Traurigkeit und den Übersetzer schreiben soll, aber wir auf meiner auch mal wieder etwas Lustiges und vielleicht auch ein paar wichtige Infos über mich pohsten (so heißt das auf Englisch, glaube ich).
Gestern sind wir über die einzige heile Brücke in Witzenhausen gegangen. Die ist ganz klein und nur für Fußgänger, Radfahrer und Hunde.

Witzenhausen und seine Brücken…
Grundsätzlich halte ich als Hund mit einem Aufpasserjob Brücken für völlig überflüssig. Schließlich ist ein Fluss dazu da, böse Feinde daran zu hindern, in mein Revier einzudringen. Und mit den Feinden, die schon da sind, hat hund ja auch genug zu tun.
Wie blöde ist es denn dann, über den Fluss eine Brücke zu bauen, damit die bösen Feinde leichter einmarschieren können?
Ganz davon abgesehen kann ich es auch nicht leiden, über Brücken zu laufen. Entweder kommen einem dauernd Leute entgegen, oder man kann das Wasser sehen und hat Angst, dort hineinzufallen.
Aber glücklicherweise sehen das die Leute im Rathaus von Witzenhausen genauso. Die bauen nämlich schon ganz lange keine neuen Brücken, tun aber immer so, als hätten sie das ganz bestimmt demnächst vor. Bei der einen Brücke geht das seit fast 100 Jahren so, sagt die Übersetzerin. Und wenn es in Witzenhausen um Brücken geht, lachen immer alle.
Die andere Brücke haben sie schon ganz lange gesperrt und auf Geld gewartet. Und weil die Leute da nicht mehr über die Werra kommen, nehmen sie meine Eisenbahnbrücke. Da fahren keine Züge mehr, aber es ist ganz doll spannend da. Und mein Revier!

Inzwischen gibt es aber eine riesige Bausstelle, auf der es irre spannend riecht. Aber ich habe fast noch nie Leute arbeiten sehen. Das ist ein bisschen so wie in unserem Freibad. Aber was weiß ich schon. Ich bin ja nur der Hund…
Guckense mal, so sah das 2018 aus:
Das kichernde Gesicht hat die Übersetzerin da reingemalt.
Inzwischen sieht der Platz davor ein bisschen so aus, als sollte das ein Flughafen werden.
Nein, ich baue keinen Tunnel!
Und weil ich immer gern buddele, hat die Übersetzerin neulich gesagt: „Na, Friedchen, baust du einen Tunnel?“

Aber das mache ich natürlich nicht! Klar, ich wäre bestimmt schneller als die Leute in Witzenhausen. (Die Übersetzerin kichert gerade im Hintergrund: „Das ist ja auch nicht schwer!“) Nene, ich wäre ja ein ganz schön dummer Hund, wenn ich für die bösen Feinde auf der anderen Seite der Werra einen Tunnel bauen würde! Die sollen mal alle da bleiben, wo sie sind! Wenn die nämlich ohne Leine umherlaufen, können die ihren Leuten ganz schnell wegrennen und sind die ratzfatz hier.
Ist so schon schlimm genug. Auf meiner Seite der Werra gibt es für eine wie mich genug anstrengende Aufgaben: Hunde, die nicht hören, Radfahrer, die so tun, als wollten sie uns über den Haufen fahren, kleine Kinder, feuerspeiende Schafe…
Warum ich buddele
Wenn ich buddele, dann mache ich das, weil ich eine Maus gehört oder gesehen habe. Oder ich buddele einen Knochen aus oder ein. Neulich habe ich sogar das Schweineohr, das die liebe Antje mir geschenkt hat, verbuddelt – und jetzt weiß ich nicht mehr, wo es ist…
Nein, ich buddele keine Tunnel!
Liebe Witzenhäuser Stadtmenschen, falls hier jemand von Euch mitliest: Macht Euch keine Hoffnungen, dass ich Euch die Brückenbauarbeiten abnehme!
Aber wenn ich einfach weiter nach allem möglichen buddele und Ihr weiter so tut, als wolltet Ihr die Brücken neu machen, bleibt alles, wie es ist. Und das ist gut so! Weff! Nämlich!
Frollein Frieda, du bist so ein Original. Und deine Übersetzerin auch. Ich lese immer gerne von euch.
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Liebe Luise, Dankeschön! Ich belle das der Übersetzerin weiter. Schön, dass Du uns gern liest & ganz liebe Grüße von mir dazu! Deine Frieda
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