Ha! Weff! Ich zuerst, ich zuerst!!! Weil nämlich der Hohßter von der Seite der Übersetzerin seine Sörwer nicht richtig an der Leine hat, kann sie gerade gar nichts machen und muss für mich arbeiten. Das finde ich gut. Und habe mit Schrecken gesehen, dass sie das letzte Mal im August einen Monatsrückblick für mich geschrieben hat.
Also eigentlich brauche ich einen Vierteljahresrückblick… Knöhrmöhr… Na egal, ich nehme, was ich kriegen kann. Und wenn das nur der November ist.
Ich bin jetzt ein Langstreckenhund!
Dass wir irre viel spazieren gegangen sind, hatte ich Ihnen ja schon im August gebellt. Das machen wir immer noch. Inzwischen sind wir ja umgezogen und wohnen nicht mehr im Garten, sondern im Dachgeschoss. Und da muss die Übersetzerin eben viel öfter mit mir los, weil sie ja nicht einfach die Haustür aufmachen kann.
Am Anfang hat sie mich zum Laufen nicht mitgenommen. Aber eines Tages hatte sie nicht soviel Zeit und musste die Hunderunde und ihr Training in einem Aufwasch machen. Und da habe ich ihr gezeigt, wie gut man mit mir rennen kann. „Rennebüx“ hat sie mich genannt und ganz dolle gelobt.
Glauben Sie, neulich sind wir genau zehn Kilometer zusammen gelaufen! Mit Stehenbleiben und Schnüffeln und hin und her bin ich bestimmt 13 Kilometer unterwegs gewesen. Nass war es auch. Das war also wie wenn Menschen mit Gewichtsmanschetten laufen. Ich Heldin, ich!

Warten auf den Spaziergang
Aber obwohl ich viel mit der Übersetzerin unterwegs war, habe ich trotzdem das Gefühl, immerzu warten zu müssen, dass es endlich losgeht.
Die ist aber auch langsam! Dann muss morgens erst Kaffee getrunken und in irgendwelche Bücher geschrieben werden, mittags ist sie müde und abends, wenn ich eigentlich keine Lust mehr habe, nochmal loszuziehen, bekommt sie ein schlechtes Gewissen und schleift mich durchs Dorf. Dabei weiß sie ganz genau, dass es mir im Dunkeln unheimlich ist! Knöhrmöhr… Aber das bellte ich ja schon.
Hier sind meine „Gehts-endlich-los-Bilder“:



Ganz links kann man gut sehen, dass ich schon ein bisschen ungehalten bin. Es ist ja nicht so, dass ich nur still herumliege! Ne, ich mache ordentlich Geräusche und fiepse und jammere und all sowas. Aber als Hund haste ja keine Chance…
Inzwischen haben wir eine Menge interessanter Ecken entdeckt. Ein paar leer stehende Häuser, ganz viel feinen Matsch, in den hund sich mit Wonne hineinwerfen kann – und Tiere, die nur darauf warten, dass ich hinter ihnen her renne!
Also… Eigentlich geht es mir ganz gut…
Ich vermisse meine Freunde und Freundinnen!
Früher sind wir ja immer ganz viel mit der lieben Antje, Tami und John-Boy spazierengegangen. Aber seit wir weggezogen sind, haben wir uns erst einmal gesehen. Und John-Boy war gar nicht dabei. Ach… Die fehlen mir schon.
Einmal, weil es immer ganz schön war, in Ruhe herumstreifen zu können, wenn die beiden Zweibeiner sich unterhalten und nicht so auf uns geachtet haben. Aber es war auch überhaupt nett mit Gesellschaft. Hier habe ich noch keinen Freund gefunden. Wahrscheinlich gehen die meisten Leute zu anderen Zeiten als wir. Aber manche Hunde, denen wir begegnen, sehen auch einfach zu gefährlich aus. Mit denen will ich gar nichts zu tun haben und ziehe dann immer in die entgegengesetzte Richtung.
Neulich hat mich die Übersetzerin deshalb geschimpft: „Verdammt, du bist ein Herdenschutzhund! Zähne gefletscht und drauflos! Mache ich doch auch.“ Und dann hat sie mich noch „Bangebüx“ genannt. Das klang nicht so nett wie „Rennebüx“ finde ich… Mööp. Außerdem ist es nicht meine Schuld, dass ich eine Hundephobie habe! Nämlich!!!
Also, liebe Antje, wenn Du das liest, melde Dich mal bei mir! Du hast nämlich auch schon ganz lange nicht mehr geschrieben, und ich bin total traurig deswegen. Wir kommen auch zu Dir, wenn Du nicht soviel Zeit hast! Verbellt!

Einmal sind wir mit Neo spazierengegangen. In Göttingen. Aber leider ist der jetzt über die Regenbrücke verschwunden, hinter dem Übersetzer und meinen anderen Freunden her. Darüber sind wir beide traurig. Aber auch froh, weil die da jetzt alle zusammen sind. Bestimmt haben sie auch den Übersetzer gefunden.
Was wünsche ich mir für den Dezember?
Gar nichts. Weil ich nicht weiß, was Dezember ist. Aber ich schnüffele schon immer an diesem Adventskalender herum, den die Übersetzerin für uns beide gekauft hat. Und heute habe ich gesehen, dass sie einen Hundekurs im Internet angeguckt hat. Irgendwas mit unsichtbarer Leine. Da bin ich dabei, aber nur, wenn die unsichtbare Leine nicht an mir zieht.
Dann hat mir die Übersetzerin noch erzählt, dass wir dieses Jahr nicht verreisen. Das finde ich gut. Und ganz dolle freuen würde ich mich, wenn sie mit ihrer neuen Arbeit als Trauergefährtin Erfolg hat und vielen Menschen helfen kann, die traurig sind. Dann müssen wir nämlich nicht mehr in diesem ollen Lieferwagen sitzen und Leute verbellen, die an uns vorbeilaufen. Najagut: Ich belle, sie liefert.
Aber denken Sie mal, wie schön das wäre, nur noch von zuhause aus zu arbeiten. Also, ich wäre sofort dabei!
Wenn alles klappt, sehen wir uns am 12. Dezember. Dann macht die Übersetzerin hoffentlich wieder viele schöne Fotos von uns beiden.
Einen schönen Tag und allerliebste Grüße von Ihrem
Frollein Frieda

Frieda hat ein schönes Lächeln 🙂
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Oh, vielen Dank! Ja, mein Repertoire reicht von Fuchur, dem Glücksdrachen bis zum Gmork. 😉
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Bei meinen Katzen kommt auch von Zeit zu Zeit ein Grinsen. Aber so groß ist ihr Repertoire dann leider nicht.
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Anmerkung der Übersetzerin: Als ehemaliger Katzenbesitz und hauptberufliche Dosenöffnerin kann ich Dir versichern, dass auch das Frollein Frieda nicht an die unendlichen Möglichkeiten heranreicht, mit denen Katzen kommunizieren und uns ein schlechtes Gewissen machen. Was ja das einzige Ziel einer Katze ist… 😉
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😂😂😂😂 das glaube ich auch manchmal, das vor allem ältere Katzen da ihren Lebenszweck drin sehen. 😆😂
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