Mein Monatsrückblick für August 2021

Ach, was soll ich Ihnen bellen? Schwierig war’s! Klar, auch für die Übersetzerin. Aber ich musste immerzu gegen meine innerste Überzeugung handeln: Aufpassen durfte ich, sollte aber nicht so laut bellen, um die Besucher nicht zu erschrecken. Ans Gartentörchen durfte ich, aber keinen beißen, der irgendetwas bei uns abgeben wollte. Und es wurde andauernd etwas bei uns abgegeben, ich bell’s Ihnen!

Und dann musste ich auch noch zur Tierärztin. Wegen meiner Impfung, die ich gar nicht mehr brauchte, weil die Übersetzerin nicht allein nach Dänemark einmarschieren wollte (dabei wäre ich schließlich dabeigewesen!). Und dann haben mir immerzu die Ohren gejuckt, und die Übersetzerin wollte das nachgucken lassen. Tolle Wurst!

Aber machen wir mal lieber der Reihe nach, sonst kommen Sie noch durcheinander.

So viel sind wir noch nie spazierengegangen!

Echt. Jeden Tag mehr als zwei Stunden. Mit Sitzenbleiben und in den Fluss gucken und wieder aufstehen und wieder hinsetzen und irgendwo anders hingucken. Ich habe nicht so lange stillgesessen wie die Übersetzerin, aber manchmal hatte ich doch das Gefühl, die braucht mich zum Streicheln. Ich merke ja schließlich, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Naja, und Streicheln kann man mich ja stundenlang.

Ich glaube ja, dass die Übersetzerin vor den vielen Leuten davongelaufen ist. Das kann ich gut verstehen. Ich fand dieses Rein und Raus und Geräume und Gemache und vor allem den Krach dabei auch ganz schlimm. Manchmal, wenn ich gemerkt habe, dass die Übersetzerin eigentlich eine Pause braucht, habe ich einfach so lange gebellt, bis sie die Leine genommen hat, damit wieder Ruhe ist. Und so hatten wir es beide gut.

Mein zweiter und dritter Besuch bei der Tierärztin

Ja, Sie lesen richtig! Ich musste insgesamt dreimal dahin!!!

… und ich bin nicht glücklich damit gewesen!!!

Beim zweiten Mal ist die Übersetzerin mit mir eine andere Strecke gegangen. Durch die Stadt und an der Straße entlang statt über die Felder. Und es hat in Strömen gegossen! Da fragt hund sich doch, für wie blöde die Menschen uns wohl halten!

  • Geht die Übersetzerin spazieren, wenn es wie aus Kannen gießt? Nö!
  • Gehen wir einfach nur so durch die Stadt oder an der Straße entlang? Nö!
  • Hat die Übersetzerin beim Spaziergang ein nach Tierärztin riechendes Büchlein dabei? Nö!
  • Lobt sie mich wie bekloppt, weil ich am Bordstein sitzenbleibe, wie ich das vor vielen Jahren gelernt habe? Nö!
  • Noch Fragen???

Als wir beim ersten Mal klatschnass bei der Tierärztin ankamen, bekam ich erst diesen ollen Maulkorb auf und dann eine Spritze. Danach wurde an meinen Ohren herumgefuhrwerkt, und es stellte sich heraus: Ich armer Hund hatte eine Ohrenentzündung. Dann haben die noch so ein Zeugs in meine Ohren gedrückt und daran herumgeknetscht, dass ich es bis ins Gehirn gehört habe.

Ich nach dem „Spaziergang“ zur Tierärztin.

Die Übersetzerin hat das dann jeden Tag einmal gemacht. Echt! Das Gute dabei: Sie hat extra leckere Leckerli gekauft. Die habe ich natürlich mitgenommen.

Hunderte von Menschen sind durch MEIN Haus und MEINEN Garten gerannt!

Die Übersetzerin hat auch immer wieder ganz viel von diesem salzigen Wasser verloren. Und dann hat sie mich an einem Tag zu unserer lieben Gassifreundin gebracht. Ich wusste ja, dass gerade gar nichts in Ordnung ist. Und obwohl es bei meiner Antje immer sehr nett ist und sie eine ganze Kammer voll mit Leckerli hat, bin ich vorn zur Tür herein und hinten zur Terrasse wieder hinaus und hinter der Übersetzerin her. Die hat dann noch mehr salziges Wasser verloren, mich aber trotzdem nicht wieder mit nach Hause genommen.

Irgendwann später hast sie mich abgeholt. Und einen langen, langen Spaziergang mit mir gemacht und die ganze Zeit mit dem Übersetzer geredet. Dabei war der ja gar nicht mehr da.

Als wir wieder zuhause angekommen sind, hat es überall nach Leuten gerochen, und es waren auch noch ganz viele da. Ich habe aber niemanden gebissen oder verjagt. Ich habe mich einfach unter einen meiner Tische gelegt und mir gedacht, dass die alle gefälligst selbst auf sich aufpassen sollen.

Irgendwann ist nämlich auch ein sehr engagierter Herdenschutzhundmix müde. Nämlich! Weff!

Wir gehen mmer noch ganz viel spazieren

Und das ist gut so! Ich glaube nämlich, dass der Übersetzerin die viele Bewegung ganz guttut. Und ich kann durch die Maisfelder rennen.

Aber nachdem so viele Leute da waren, haben wir beide gerade gar keine Lust auf Gesellschaft. Immer, wenn wir beim Spaziergang von weitem Leute oder Hunde sehen, nehmen wir einen anderen Weg. Das finde ich gut. Ich mag ja nicht so viele Hunde.

Klar, wenn wir Zeppelin, John-Boy oder Tami treffen, freue ich mich immer ganz doll. Und neulich hatte die Antje noch einen anderen Hund dabei. Dobby hieß der. Der musste aber an der Leine laufen, weil er sonst gejagt hätte. Mit dem habe ich sogar ein bisschen gespielt.

Jetzt ist schon September, sagt die Übersetzerin. Und das sie unseren Weihnachtsurlaub gebucht hat. Weihnachten. Achduliebemeinegüte… Da weiß hund ja gar nicht, was schlimmer ist: die Menschen mit den Rollkoffern, die durch mein Haus lärmen oder dass wir zu zweit ganz woanders hinfahren, wo ich nicht richtig aufpassen kann. Naja, wenn’s der Übersetzerin gut geht, geht’s mir auch gut. Das hat der Übersetzer übrigens auch immer gesagt… Ach, ich hätte ihn schon gern wieder hier! Nicht nur, weil er mehr gestreichelt und manchmal mit mir zusammen ferngesehen hat…

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