Meine 5 besten Tipps bei unerwünschtem territorialen Verhalten

Liebe Leserin, lieber Leser, liebes Rudel!

In meinem letzten Beitrag hatte ich ja schon von meinem Hang zu territorialem Verhalten gebellt, und die Übersetzerin hat geschrieben, was das überhaupt ist.

Für mich ist das zwar einerseits normal, aber andererseits auch immer mit mordsmäßigem Stress verbunden. Das hat uns schon unsere erste Hundetrainerin erklärt.

Natürlich können wir hier nur das bellen bzw. schreiben, was mich betrifft. Aber das meiste gilt für viele andere Hunde, die einen ausgeprägten Hang zum Territorialverhalten und/oder zur Verteidigung ihrer Ressourcen haben, ebenso.

Wenn unser Buch fertig ist, werden wir natürlich auch zusammen mit unserer lieben Gassifreundin und bester Hundetrainerin von allen noch viel mehr Tipps geben.

Aber jetzt darf die Übersetzerin wieder schreiben. Los gehts:

1. Nehmen Sie Ihrem Hund den Job weg!

Das gilt insbesondere für genetisch bedingtes territoriales Verhalten wie eben bei Herdenschutzhunden und -mixen, also auch jemandem wie Frollein Frieda.

Sie darf zwar immer noch Haus und Garten beschützen, indem sie anschlägt. Aber spätestens nach zweimal Bellen ist es an mir, ihr begreiflich zu machen, dass ich die Situation unter Kontrolle habe und sie nichts zu tun braucht.

Das mache ich ihr klar, indem ich sie zunächst rufe, um ihr Tun zu unterbrechen, und sie dann entweder zu mir hole oder direkt ins Haus schicke.

2. Geben Sie Ihrem Hund einen Platz, an dem er sein territoriales Verhalten nicht ausleben kann.

Allerdings fängt die „Bearbeitung“ des territorialen Verhaltens schon viel früher an, nämlich an Friedas Ruheplätzen im Haus. Sie hat natürlich den Hang, „irgendwie oben“ zu sein, um alles gut überblicken und ggf. eingreifen zu können.

So hatte sie anfangs ihren Schlafplatz abwechselnd in der Diele oder direkt gegenüber der Eingangstür. Das haben wir nach dem Besuch unserer ersten Hundetrainerin geändert und Friedas Platz in ein ruhiges Zimmer verlegt, wo sie keinen Überblick über den Rest des Hauses hat.

Nein, das war nicht schön! Immerzu haben sie mich auf meinen Platz geschickt, wenn ich doch eigentlich arbeiten wollte. Das fand ich am Anfang total doof und habe auch immer versucht, heimlich wieder dahin zu gehen, wo ich aufpassen konnte. Aber die haben mich jedes Mal wieder zurückgeschickt, wenn ich auch nur eine Pfote aus dem Korb gestellt habe.

Frollein Frieda liegt auf ihrem Platz und döst.
Inzwischen kann ich mich aber auf meinem Platz sehr schön entspannen und fühle mich da sicher.

Eins noch: Lassen Sie Ihren Hund an seinem Platz bitte auch in Ruhe. Kein Streicheln über den Kopf im Vorbeigehen, kein Gutschigutschi, kein „Achwiegehtesdennmeinemhundi?“! Und sagen Sie das auch Ihrem Besuch.

Warum? Stellen Sie sich doch einfach vor, wie Sie gemütlich auf Ihrer Couch liegen. Und dann kommt irgendwer vorbei und tätschelt Ihren Kopf und bellt Sie voll. Einfach so, ohne Vorwarnung. Würden Sie das mögen?

3. Wenn Sie draußen unterwegs sind: Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!

Frollein Frieda hat ja die Eigenart, alles, was sich in ihrem Sichtfeld befindet, als „Meins!“ zu definieren. Und „Meins“ muss verteidigt werden. Das gilt auch für die Wiese oder die Bank, auf der wir erst seit ein paar Minuten sitzen.

Deshalb nehme ich sie immer dann, wenn es einen Anlass für territoriales Verhalten geben könnte, an die Leine. Oder behalte sie die ganze Zeit im Auge. Letzteres erfordert ziemlich viel Aufmerksamkeit meinerseits; denn ich versuche natürlich, so früh wie möglich einzugreifen, damit Frieda gar nicht erst Stress bekommt.

„Früh genug“ heißt für mich: Wenn Frieda zeigt, dass etwas ihre Aufmerksamkeit erregt.

Dabei ist sie sehr deutlich: Die Ohren werden aufgestellt, die Rute geht hoch, die Nase bewegt sich deutlich mehr als sowieso schon.

In dem Moment jedoch, in dem ich sie an die Leine nehme oder zu mir rufe, ist für sie klar: „Jetzt übernimmt die Übersetzerin.“

Frieda ist sicher. Die Spaziergänger auch. 😉

Nein, das ist keine Garantie dafür, dass Frieda völlig entspannt neben mir sitzt oder liegt. Aber mit der nötigen Konsequenz und Klarheit klappt es in der Regel gut.

Unter einer Voraussetzung:

4. Entspannen Sie sich!

Manchmal mache ich mir selbst Stress, weil es in mir denkt: „Achduliebemeinegüte, was mache ich denn bloß? Da kommt ja Spaziergänger/Radfahrer/Leute mit Hund oder Kindern oder Wasauchimmer. Das gibt doch bestimmt gleich Ärger!“

Dann schießt meine Herzfrequenz nach oben, vielleicht ändern sich meine Körperhaltung und/oder Atmung – und all das wird Frollein Frieda genauestens registrieren. Manchmal glaube ich, dass sie sogar hört, was ich denke.

Auch (m)eine Anspannung zuhause bekommt Frieda mit. Wenn ich das gelbe Auto zuerst sehe und sofort in Schnappatmung verfalle, weil der Hund ja gleich wieder an den Zaun rennt und mir das Gebelle peinlich ist und überhaupt, der arme Briefträger…

All das sagt ihr: „Achtung, Gefahr! Ich muss auf die Übersetzerin aufpassen und alles in die Flucht schlagen, was jetzt des Weges kommt!“ Damit erreiche ich also genau das Gegenteil von dem, was ich will: Ich verstärke Friedas Territorialverhalten.

Ich darf also darauf achten, was es in mir denkt – und an meine Fähigkeiten einerseits und Friedas Vertrauen in mich andererseits glauben.

Das musste ich auch erst üben. Manchmal habe ich einfach so getan, als wäre ich entspannt. Als NLPlerin kann ich das ziemlich gut. 😉

5. Lassen Sie Ihren territorialen Hund nicht mit dem Besuch allein!

Sobald Frieda mit Besuch oder gar Handwerkern allein wäre, würde sie garantiert genau die Aufgabe wieder übernehmen, die ich doch zu meiner erklärt habe. Also müssen die Eindringlinge bewacht und ggf. vorsorglich in ihre Schranken verwiesen werden.

Das klappt besonders gut, wenn hund die potentiellen Feinde bedroht.

Damit sich also möglichst Besuchte und Besuch entspannen können, sollten Sie Ihren Hund mitnehmen, wenn Sie den Raum verlassen. Sicher ist sicher, und der Teufel ist ein Tornjakmix. 😉

5.a) Lassen Sie Ihren Besuch einfach vor Ihrem Hund ins Haus!

Das macht die Übersetzerin nämlich immer mit mir, wenn sie Ärger vermeiden will. Dann geht sie mir mir so lange spazieren, bis alle angekommen sind und sitzen. Und wenn ich dann dazukomme, sind sie schon da.

Das finde ich zwar auch irgendwie seltsam, aber komischerweise macht mir das nicht soviel aus wie durch unser Gartentörchen stürmende Menschenmassen – und für mich fängt eine Menschenmasse bei einer zusätzlichen Person an. So! Weff! Fertig!

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