Die Übersetzerin liest ja immer in diesem Internet. Und da ist sie eines Tages auf einen anderen Blog gestoßen. Der heißt „Der großartige Hund“. Sie ist immer ganz begeistert, wenn sie dort etwas gelesen hat. Glücklicherweise geben die keine Tipps, die sie an mir ausprobieren könnte.
Stattdessen erklären die, was wir (nicht nur) großen Hunde so „denken“. Und nach dem, was die Übersetzerin mir immer mal wieder vorliest, müssen die ziemlich schlau sein.

Gerade gestern hat sie einen Post gelesen, was so ein Mensch mit Hund bei Corona machen kann.
Anmerkung der Übersetzerin: Eigentlich klicke ich beim Stichwort „Corona“ ja immer weg, weil mir das Gejammer und Gezeter und die immer neuen Horrormeldungen schlechte Laune machen. Aber bei den Frauen vom „Großartigen Hund“ war ich sicher, dass sie auch etwas zu sagen hätten. Also habe ich weitergelesen. Und das war gut so! Deshalb an dieser Stelle herzlichen Dank für das Teilen dieser schönen Gedanken!
Jetzt ich wieder. Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist Telefonieren während der Hunderunde. Oder irgendetwas in das Ding tippen. Oder wenn die Übersetzerin irgendetwas anderes macht als mit mir spazieren zu gehen. Das merke ich nämlich. Einmal sehe ich ja, wenn sie mit ihrem Teil herumspielt. Und dann redet sie nicht mit mir.

Wenn sie ordentlich mit mir spazieren geht, spricht sie mit mir. Also nicht ununterbrochen, das wäre ja auch nervig. Aber sie sagt immer mal: „Ach, Frieda, wir haben es doch gut, oder?“ Oder sie fragt, was ich rieche, wenn ich einer Spur folge. „Na, Mäuschen?“ fragt sie zum Beispiel. Und weil wir Hunde kurze, knappe Sätze besser verstehen, weiß ich sofort, dass ich buddeln darf, bis nur noch mein Hinterteil zu sehen ist.

Ab und zu ruft sie mich auch. Einfach so. Das finde ich blöd. Ich kann nämlich riechen und hören, ob es gerade ernst ist oder ob sie nur trainieren will. Deswegen bin ich dann auch immer etwas langsamer.
Vor einiger Zeit hat unsere liebe Antje gesagt, dass sie meinen mangelnden Enthusiasmus verstehen kann. Wenn die Übersetzerin einfach nur mit Befehlston nach mir ruft, gibt es schließlich keinen Anreiz für mich. Antje hat da immer gern einmal so kleine, tote Fische in der Tasche. Oder alten Käse. Deswegen bin ich neulich auch an der Übersetzerin vorbei- und direkt zu Antje gelaufen. Die roch einfach leckerer.
Hat aber nicht geklappt. Den alten Käse gab es erst, nachdem ich vorher bei der Übersetzerin stehengeblieben bin. Knöhr! Weff!

Aber das wollte ich gar nicht bellen. Nachdem Übersetzerin begriffen hatte, dass es ein bisschen mehr Entertainment braucht, damit ich Lust habe, auch einfach so zu ihr zu laufen, macht die immer ein Mordsgewese, wenn sie mich ruft. Dann steht sie so seitlich*, klopft sich aufs Bein und ruft: „Frieda! Frieda! Frieda!“ und tut so, als wäre sie das Publikum im Ziel beim Marathon. Das macht Spaß!
Zwar gibt es von der Übersetzerin meistens kein Leckerli, aber wenn sie mich ganz doll streichelt und knuddelt und lobt, bin ich genauso froh wie mit einem Stückchen altem Käse oder einem toten Fisch.
Wie bin ich denn jetzt darauf gekommen? Achja: Machen Sie etwas mit Ihrem Hund, wenn Sie mit ihm unterwegs sind! Diese Quatschedinger können doch nicht so wichtig sein wie Ihr bepelzter Lebensgefährte, oder?
Und lesen Sie mal beim großartigen Hund. Ich finde, dass dieser Blog eine echte Bereicherung für Hund und Mensch ist!
Aber lesen Sie erst nach der Hunderunde!

*Wir Hunde können es nicht leiden, wenn die Menschen sich frontal vor uns aufbauen. Das heißt nämlich für uns: „Komm bloß nicht her, sonst gibt es Ärger!“ Mich zum Beispiel kann man mordsmäßig erschrecken, wenn man so vor mir steht.
Wenn Sie sich aber ein bisschen von Ihrem Hund wegdrehen, ist alles für ihn in Ordnung, und er kann zu Ihnen kommen.
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