Meine Allzweckwaffe: Sitzen. Teil 2.

Jetzt ist es schon einen Monat her, seit ich Ihnen von meiner Meisterschaft im Sitzen gebellt habe! Aber die Übersetzerin hat ja gestern sehr schön erklärt, warum wir manchmal ein bisschen hängen mit unserer Schreiberei.

Gestern, beim Spaziergang, habe ich gesehen, dass sie eine ganze Weile mit diesem Ding geredet hat, das Ihr Zweibeiner immer mit Euch herumschleppt. „Frieda und der Satansbraten“ habe ich auch gehört. Ich habe die Hoffnung, dass sie schon ein paar Ideen gesammelt hat, die sie mir später vorlegen kann.

Jetzt aber weiter mit dem Sitzen. Falls Sie sich nicht mehr an den ersten Teil erinnern, können Sie auf den Button klicken und noch einmal nachlesen:

Und jetzt kommt Teil 2: Damit die Übersetzerin nicht immer so viel sprechen muss, haben wir auch geübt, dass ich mich hinsetze, wenn sie ihren Zeigefinger hebt. Das klappt prima. Aber es scheint, dass sie ihren Zeigefinger manchmal auch einfach nur so hebt und mich gar nicht meint. Wenn ich mich dann hinsetze, lacht sie, und ich weiß nicht, warum.

Ich habe mir also gemerkt: Sitzen = Fressen oder Leckerli. Sitzen = Ich bin sicher.

Neulich hatten wir ein Erlebnis mit einem riesigen Berner Sennenhund. Der war noch sehr jung und verspielt, und wir sind umeinander herumgerannt und haben uns gejagt. Normalerweise mag ich ja sowas nicht, aber der war ganz nett und schien mir auch noch nicht gefährlich zu sein.

Blöderweise kam dann aber ein Radfahrer, unsere beiden Menschen haben nicht richtig aufgepasst, weil sie uns beim Rennen zugeguckt haben, und deswegen ist der Radler umgefallen. Die Übersetzerin hat hinterher gesagt: „Der war aber auch strotzdoof! Hätte ja langsam fahren können, der Depp!“ Aber vorher hat sie sich um ihn gekümmert. Der Berner ist weiter herumgerannt; ich habe mich erst einmal hingesetzt. Als der Radfahrer wieder aufgestanden war, hat er gesagt, dass ich ein sehr braver Hund sei. Ein Leckerli hatte er aber nicht dabei.

Antje, unsere Gassifreundin und eine wirklich gute Hundetrainerin, hat gesagt, dass wir unbedingt Reklame für Hundetraining machen müssen, wenn so etwas wieder passiert. Denn ich hätte mir das ja nicht ausgedacht, sondern beigebracht bekommen. Und es wüsste schließlich niemand, dass ich mich immer hinsetze, wenn ich nicht so recht weiterkomme.

Neulich, als ich die Läufigkeit hatte, war so ein aufgeregter Australian Shepherd hinter mir her. Glauben Sie wohl, ich bin den überhaupt nicht wieder losgeworden! Und auf sein aus der Entfernung brüllendes Herrchen hat er auch nicht mehr gehört. Unlautere Absichten hatte der, aber ich habe meine Unschuld verteidigt! Mit Sitzen! Nämlich! Da kam er ja nirgendwo mehr dran. Weff! Angebellt habe ich ihn natürlich auch. Und geknurrt.

Glauben Sie mir, Sitzen ist (m)eine Allzweckwaffe. Sollten Sie auch einmal ausprobieren. Wer sitzt, kann nichts ausfressen, muss sich über nichts aufregen, kann Leckereien aus der Luft fangen und bekommt über den Kopf gestreichelt. Wenn das keine guten Argumente für häufiges Sitzen sind!

Antje sagte neulich, es könne auch nicht schaden, mein Verhaltensrepertoire über das entschiedene Sitzen hinaus zu erweitern. Aber ich glaube, dazu ist die Übersetzerin zu faul. „Sitzen klappt doch ganz wunderbar! Warum sollen wir etwas Anderes machen?“ meinte sie neulich.

Aber weil in manchen Situationen das Sitzen nur klappt, wenn sie mich gleichzeitig zwischen ihren Beinen einklemmt, will sie jetzt doch noch mit mir üben. Klar, ist ja auch anstrengend, das Festgeklemme – vor allem für mich!

Hundje, ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich machen soll, wenn ich nicht mehr sitzen dürfte!

Denn ich sehe dabei einfach so gut aus!

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