Anmerkung der Übersetzerin und Bitte um Entschuldigung: Ja, ich habe Friedas Roman vernachlässigt! Und ich habe den NaNoWriMo verstreichen lassen, ohne damit fertig zu werden! Asche auf mein Haupt. Oder die Reste meiner Nordic-Walking-Stock-Stöpsel, die das Frl. Frieda übriggelassen hat. Ich gelobe Besserung. Und wie Sie sehen, setze ich das auch gleich in die Tat um. Los geht’s:
Achja, den 1. Teil finden Sie hier: https://kleinfrieda.wordpress.com/2019/11/12/1-kapitel-wie-mich-meine-leute-gefunden-haben/

Der nächste Schritt war der Besuch einer von der Organisation beauftragten Tierschützerin bei uns zuhause. Ich war aufgeregt wie vor einer Prüfung. Wäre unser Zaun hoch genug? Sah das Haus gut genug aus? Machten wir einen guten Eindruck?
Die Tierschützerin verließ uns mit den Worten: „Ich werde Sie als Endstelle empfehlen.“ „Endstelle.“ Klang ja auch irgendwie seltsam. Der Hund sollte zwar bei uns sterben, aber doch nicht gleich!
Ein paar Tage später gab es ein weiteres Telefonat. Die junge Dame, mit der ich schon telefoniert hatte, erklärte den Ablauf. Kurz darauf erhielten wir einen Vertrag. Den unterschrieb ich, schickte ihn zurück und erfuhr als nächstes, dass unsere Maya mit dem nächsten Transport aus Mostar anreisen würde. Zu diesem Zeitpunkt wäre sie etwa fünf Monate alt.
Hundekram hatten wir genug im Haus, da mussten wir nichts vorbereiten. Luna zerspielte während der Entscheidungsprozedur ein Stoffkätzchen, und wir waren etwas in Sorge, dass sie uns damit sagen wollte: „Bringt ruhig so einen blöden Welpen her! Den zerbeiße ich genauso wie mein Stofftier!“ Wir waren also besonders freundlich und zugewandt, damit unsere Labradorin nicht Lunte roch oder schlechter Stimmung wurde.
Einig waren wir uns darüber, dass wir den Namen „Maya“ doof fanden. Es musste ein neuer her. Ich war für „Frollein“, weil nicht jeder Hund so hieß und man das gut rufen konnte. Meine Schwiegermutter las gerade die Biographie von Frida Kahlo und war für Frida. Meinem Mann war es egal. Da meine Großmutter mütterlicherseits ebenfalls Frieda hieß, nur mit einem „ie“ und eine wirklich wunderbare Frau gewesen war, konnten wir uns recht schnell einigen. Ich entschied, aus einer schlichten Frieda noch ein Frollein Frieda zu machen. Jeder Hund sollte ordentlich angesprochen werden, fand ich.
Und so zog das Frollein Frieda am frühen Morgen des 14. November 2016 bei uns ein. Doch das soll sie selbst erzählen. Sie trippelt schon neben mir.
Aber ich werde immer mal wieder den einen oder anderen Kommentar abgeben. Erstens finde ich, dass ich auch etwas sagen darf, wenn ich schon für Frieda die Sekretärin mache, und zweitens gibt es doch einige Situationen in unserem gemeinsamen Leben, die wir ganz unterschiedlich bewerten. Und Sie wollen doch bestimmt ausgewogene Informationen, oder? Oder???