Luna und ich schlafen viel und meistens gut, immer vorausgesetzt, wir werden nicht gestört.
Die Übersetzerin steht ja beispielsweise mitten in der Nacht auf, um erst ihren eigenen Kram zu schreiben (dass sie sich mit meinem viel zu wenig beschäftigt, haben Sie ja bestimmt schon gemerkt…), dann zu turnen, irgendwelches Essen zurechtzumatschen (mir natürlich wieder nicht) und dann ihre Brötchen spazierenzufahren. Davon werde ich wach. Wenn sie das Licht anmacht, gelingt es mir manchmal noch, mich in meinem Korb zu verstecken. So ungefähr: Wenn sie später nach ihrem Geschreibe und Geturne aber wieder in die Küche kommt – die direkt neben meinem Lieblingsschlafplatz liegt -, fängt sie an, Krach zu machen. Mit dem Mixer beispielsweise. Sie nennt diesen Matsch, den sie da produziert, „Smuhssi“ und behauptet, das wäre gesund. Deswegen muss der arme Übersetzer morgens auch sowas trinken. Ich versuche dann, mich noch mehr zu verkriechen und mir die Pfote übers Ohr zu legen, aber das funktioniert meistens nicht mehr.
Luna hat’s gut. Die pennt nämlich meistens im Schlafzimmer, und da geht die Übersetzerin ja nicht mehr rein, wenn sie aufgestanden ist.
Luna ist überhaupt eine alte Pennschüssel, aber das ist ein anderes Thema. Die ist ja schon alt und muss tagsüber nicht aufpassen, dass niemand das Haus klaut. Ich aber schon. Deswegen brauche ich ja auch meinen Schlaf.
Irgendwann ist die Übersetzerin dann mit ihrem Krawall fertig und geht. Endlich. Dann drehe ich mich um und versuche, weiter zu schlafen. Kurz. Weil dann der Übersetzer aufsteht. Glücklicherweise macht der aber nicht ganz soviel Krach, weil schon alles fertig ist und er es nur noch austrinken muss.
Trotzdem. Manchmal nerven die beiden ganz schön. Ich würde nämlich sehr gern länger, vor allem aber ungestört schlafen.
Aber ich will nicht herumjaulen; sie geben mir Essen und Kekse und Streicheleinheiten, lassen ab und zu einen Schuh zum Zerbeissen herumliegen und machen auch sonst ihren Job ganz ordentlich. Hund kann ja nicht alles haben.