Da mache ich alle möglichen und unmöglichen Kunststückchen, esse nicht mehr den ganzen Schuh, sondern einen so kleinen Teil, dass man den Rest noch gut anziehen kann, komme in 90% der Fälle, wenn man mich ruft und habe auch im Garten nur wenig Schaden angerichtet. Wobei ja die Definition von Schaden aus Sicht der Übersetzer eine ganz andere ist als aus meiner. So versuche ich mich beispielsweise als Wühlmausaufspürerin und -verjagerin nützlich zu machen, und die beschweren sich, dass ich im Garten Löcher buddele. Oder ich melde an, dass jemand am Grundstück vorbeigeht und warne gleichzeitig vor möglichen Einbruchsversuchen, und die behaupten, ich würde immerzu bellen. Ganz davon abgesehen, liebe Leute: Bellen ist mein Job. Neben vielem anderen.
Und was ist Euer Job, liebe Übersetzer? Genau: Übersetzen. Die Welt von meinen Heldinnentaten in Kenntnis setzen. Meine Philosophie verbreiten. Was aber macht Ihr? Nichts! Wuff! Knurr! Möhr.
Man hätte während der letzten Tag beschreiben können, wie ich einen Kürbis getragen habe.
Oder wie ich todesmutig auf einem Baumstamm direkt über der reißenden Werra herumgeklettert bin. Ich bin nämlich wasserscheu, wie Sie vielleicht wissen. Als kleine Frieda bin ich mal in eben diese Werra gefallen, und seitdem habe ich mit Wasser keine Verträge mehr. Gut, inzwischen dürfen meine Füße ausnahmsweise mal nass werden, und wenn es von oben kommt, ist es auch okay, aber schwimmen… Nicht mit mir!
All diese Geschichten hätte die Übersetzerin schon schreiben können. Und was macht sie? Intervallfasten. Blödsinn. Aber wenigstens heute hat sie es geschafft, sich mal an den Schreibtisch zu setzen. Und wird schon wieder unruhig, weil ihr blöder Activitytracker blinkt. „It’s time to move!“ konnte ich gerade auf dem Display lesen. Jetzt wird sie wahrscheinlich gleich wieder aufspringen und mich durch die Gegend zerren. Aber das mache ich ja gern mit. Wenn sie bloß hinterher auch darüber schreiben würde!
Was der Übersetzer macht, fragen Sie? Der, der diesen Blog überhaupt erst angezettelt hat? Der ist entschuldigt, bis der Wetterbericht 20° bei strahlend blauem Himmel ankündigt. Oder er sein nächstes Büro fertig gebaut hat. Sagt er. Das wäre dann schon sein zweites, das er sich selber baut. Ich meine, will er denn auch irgendwann mal in einem arbeiten??? Naja. Ich bell nix mehr dazu… Ich bin ja nur ein Hund…