Gerade hatte ich Ihnen ja erzählen lassen, dass ich jetzt seit einem Jahr bei den Übersetzern, Tante Luna und der Lolo wohne. Da fragt hund sich ja zu Recht, wo denn die lückenlose Dokumentation meines Wachstums, meiner Entwicklung zum prachtvollen und täglich mutiger werdenden Herdenschutzhund und überhaupt all meiner Heldentaten bleibt, nicht wahr?
Es ist einfach Mist, wenn hund darauf angewiesen ist, dass andere für einen protokollieren. Warum haben wir keine Daumen bekommen? Dann könnten wir viel mehr selbst erledigen und müssten nicht auf irgendwelche vielbeschäftigten Übersetzer warten. Naja. Ist halt jetzt so. Wuff. Blöd. Aber die schreiben ja wirklich nur, wenn sie erstens Lust haben und ich zweitens entweder etwas ausfresse oder sooo niedlich bin. Dabei gäbe es viel mehr zu erzählen, über meine hochphilosophischen Gedanken zum Beispiel. Denn die kennt ja noch niemand. Aber ob die zwei mich richtig verstehen würden…
Die Übersetzerin jammert ja schon immer, dass Männer und Frauen sich nicht verstehen; da ist es mit Menschen und Hunden ja wahrscheinlich noch schlimmer. Und wenn es der Hund dann auch noch abwechselnd mit Männern und Frauen zu tun hat, die ja das übersetzen sollen, was so gebellt wird, sind den Missverständnissen natürlich Tür und Tor geöffnet.
Ich versuche jedenfalls mein Möglichstes, um wenigstens eine/n der beiden an die Tasten zu bekommen. Es kann ja nicht angehen, dass ich groß und stark und immer klüger werde, vielleicht sogar die Urmutter einer ganz neuen Generation von Herdenschutzhunden, und Sie bekommen nichts davon mit.
Ich sage also: Bis bald! Haben Sie einen schönen Tag und versuchen Sie es mal mit ausgiebigem Schütteln. Das hilft gegen Novemberblues. Oder denken Sie wie ein Hund. Dann ist Ihnen das Wetter völlig egal, und Sie brauchen einfach nur ein bisschen Gras unter dem Hintern.
Frieda bloggt 